Energieverbrauch in Deutschland erneut gestiegen

Zum zweiten Mal in Folge haben Verbraucher in Deutschland 2016 mehr Energie verbraucht. Grund ist vor allem das Bevölkerungswachstum.

Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2016 erneut mehr Energie verbraucht. Im Vergleich zu 2015 nahm der Verbrauch etwa fürs Heizen, Kochen und die Beleuchtung um 1,4 Prozent auf 665 Milliarden Kilowattstunden (kWh) zu. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.


Bereits 2015 war der Energieverbrauch um 1,9 Prozent gewachsen, nachdem er 2014 noch zurückgegangen war.

Gemessen an der Fläche der beheizten Wohnungen sei der Energieverbrauch 2016 zwar deutlich gesunken - allerdings habe sich die Zahl der Haushalte in Deutschland deutlich erhöht, was die Gesamteinsparungen wieder zunichte machte, begründete die Behörde den Anstieg.

Auch sei Energie mit dem Verfall der Ölpreise relativ günstig gewesen, so dass der Anreiz zum Sparen geringer gewesen seien dürfte. Ob es sich um einen warmen oder kalten Winter handelte, wurde in der Statistik berücksichtigt.

Höherer Bedarf für Wärme

Ursache für den höheren Verbrauch war mit plus 2,2 Prozent vor allem ein höherer Energiebedarf für Wärme. Auf den Posten fällt mit gut 70 Prozent der größte Anteil der Haushaltsenergie. Mit minus 4,9 Prozent war der Bedarf vor allem für Beleuchtung, aber auch für Haushaltsgeräte sowie Kochen, Trocknen und Bügeln dagegen rückläufig. Haushaltsgeräte werden beim Stromverbrauch effizienter. Insgesamt verbrauchten die Haushalte 2016 deutlich mehr Erdgas (plus 5 Prozent) und Erneuerbare Energien (plus 6,3 Prozent), aber weniger Mineralöl, StromKohle und Fernwärme.

Jeder Haushalt verbrauchte 2016 laut Statistik durchschnittlich 16.245 kWh. Im Jahr 2010 hatte der Durchschnittsverbrauch nur leicht darüber bei 16.594 kWh gelegen.

Die Deutschen verbrauchten seither mit minus 7,9 Prozent deutlich weniger Strom und sogar 11,7 Prozent weniger Heizöl. Inzwischen ersetzt Gas beim Heizen zunehmend Öl sowie strombetriebene Nachtspeicherheizungen. Der Bedarf an Gas und Erneuerbaren Energien stieg seither um 5 beziehungsweise 18,5 Prozent.