Außenhandel mit Russland legt kräftig zu - erstmals seit fünf Jahren

Mehr Export, mehr Import: Deutschlands Außenhandel mit Russland ist nach langer Flaute wieder gewachsen.Trotz der internationalen Sanktionen gegen Russland sind die Ausfuhren deutscher Unternehmen dorthin erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen. Sie legten im vergangenen Jahr im Vorjahresvergleich um rund 20 Prozent zu, auf einen Wert von 25,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Auch die Einfuhren aus Russland nach Deutschland - hauptsächlich Öl und Gas - stiegen stark: um fast 19 Prozent auf 31,4 Milliarden Euro.


Wichtigste deutsche Exportgüter nach Russland waren Maschinen, Autos und chemische Erzeugnisse. Vor allem Erdöl und Erdgas trugen in der anderen Richtung zum russischen Importüberschuss bei.

In den vergangenen Jahren hatte sich der Außenhandel zwischen beiden Ländern schwach entwickelt, weil die EU gegen Russland Sanktionen verhängt hatte. Nach wie vor gelten im Außenhandel mit Russland Beschränkungen der EU etwa zu militärisch nutzbaren Gütern oder zu bestimmten Ausrüstungen für den Energiesektor. Die Werte aus dem Rekordjahr 2012 wurden aber noch längst nicht erreicht.

Russland gehört zu den wenigen Ländern, aus denen Deutschland mehr importiert als exportiert. Im Jahr 2017 betrug das Handelsdefizit 5,6 Milliarden Euro. Zu dem Importüberschuss tragen hauptsächlich die Einfuhren von russischem Erdöl und Erdgas bei.