Das Sternen-Haus in der Wüste

Das Sternen-Haus in der Wüste

Preiswert und doch einmalig: In der kalifornischen Wüste plant ein Londoner Architekt ein Ferienhaus aus Schiffscontainern. Der Clou: Aus jedem Zimmer sollen die Bewohner die Sterne sehen können.

Frachtcontainer sind wind- und wasserdicht, äußerst robust, naturgemäß leicht zu transportieren, und es gibt sie schon für ein paar Tausend Euro. Aus diesem Grund tauchen die Stahlbehälter immer häufiger in der Architektur auf. Wie gut das aussehen kann, zeigt ein Projekt in der kalifornischen Wüste.

Unweit des Joshua Tree Nationalparks, wenige Autostunden von Los Angeles entfernt, baut der Londoner Architekt und Digitalkünstler James Whitaker aus zwölf weiß lackierten Schiffscontainern die "Joshua Tree Residence": knapp 200 Quadratmeter mit drei Schlafzimmern, die um einen zentralen Raum angeordnet sind.


 

Die Idee zu dem Bauvorhaben hatte Whitakers Auftraggeber, ein Filmproduzent, der namentlich nicht genannt werden möchte, als er mit Freunden in der Wüste unterwegs war und ihm einer seiner Begleiter ein Foto von Hechingen Studio zeigte. Das Konzept hatte Whitaker 2010 für eine Werbeagentur aus dem Schwarzwald entwickelt, die auf der Suche nach einem stylishen, aber preisgünstigen Firmensitz war.

Die Werbeagentur wurde nie gebaut, weil den Gründern das Geld ausging, aber für die "Joshua Tree Residence" sieht es besser aus. Der Bau soll 2018 auf einem 30 Hektar großen Grundstück beginnen. Für die Stromversorgung ist eine Solaranlage geplant, die gleichzeitig die Überdachung für den Parkplatz bilden soll.

 

Whitakers Design ist inspiriert von kristallinen Strukturen. Anhand eines imaginären Gitters ordnete der Londoner die Container um den in der Mitte liegenden Wohnraum an, anstatt sie einfach nur übereinander zu stapeln. Dass die einzelnen Module zusammenhalten, ist Aufgabe der Metallarbeiter, die für den Künstler Doug Aitken im Coachella Valley die Installation "Mirage" zusammengebaut haben: Im Prinzip ein innen und außen verspiegeltes Farmhaus.

 

Sobald die Container stehen und verschweißt sind, kümmert sich Whitaker um die Isolation und den Innenausbau. Viel ist dann nicht mehr zu tun, denn ein Großteil von Whitakers Arbeit wurde dafür verwendet, die verschiedenen Gebäudeteile so anzuordnen, dass der Raum in der Mitte des Hauses eine gute Aussicht in jede Richtung bietet. "Damit die Bewohner am Wochenende die Türen zu den Schlafzimmern öffnen, sich in die Mitte des Hauses stellen und den Sternenhimmel genießen können", so Whitaker.