Entscheidung über Ersatz für Köhlbrandbrücke fällt im Herbst

Sie gilt als Wahrzeichen Hamburgs - doch weil viele Containerschiffe nicht mehr durchpassen, soll die Köhlbrandbrücke ersetzt werden. Die Alternativen sind kaum weniger spektakulär.

Die Silhouette Hamburgs könnte bald um ein Wahrzeichen ärmer sein. Die Köhlbrandbrücke muss weichen - sie ist altersschwach und außerdem zu niedrig: Große Containerschiffe passen nicht mehr unter der Brücke durch und können das moderne Terminal in Altenwerder nicht erreichen.


Die Hafenbehörde HPA prüft deshalb zwei Optionen: Den Bau einer neuen Brücke - sie müsste allerdings 20 Meter höher sein als das 1974 errichtete Exemplar - sowie einen Tunnel mit zwei Röhren.

Extraspur für autonome Containertransporter

Ein Tunnel könnte allerdings gleich mehrere Probleme lösen: Denn neben der Fahrbahn für Autos und Lkw könnte er ein zweites Stockwerk für autonom fahrende Containertransporter erhalten, berichtet das"Hamburger Abendblatt". Dadurch müssten bis zu 350.000 Container im Jahr nicht mehr oberirdisch durch den Hafen transportiert werden. Zusätzlich könnte es im neuen Tunnel auch eine eigene Spur für Fahrräder geben.

Doch nicht nur wegen der größeren Schiffewird ein Neubau unumgänglich. Die Lebenszeit der Brücke sei 2030 überschritten, erklärte der technische Geschäftsführer der HPA, Matthias Grabe. Dieses Problem hätte jedoch auch eine neue Brücke: Auch ihre Lebensdauer wäre begrenzt und um Jahrzehnte kürzer als die eines Tunnels, so das zuständige Planungsbüro Babendererde gegenüber dem "Abendblatt". Zwar sei der Bau des Tunnels zunächst teurer, man müsse jedoch die Instandhaltungskosten mit einrechnen, so Geschäftsführer Tim Babendererde, "und die sind bei der Brücke sehr viel höher".

Welches Konzept letztendlich verwirklicht wird, will die HPA im Herbst verkünden. Die Kosten der beiden Varianten konnte die Behörde jedoch noch nicht beziffern, die Bauzeit der neuen Verbindung soll fünf bis sechs Jahre betragen.