Heizkosten steigen um bis zu zehn Prozent

Die Heizkosten dürften im laufenden Jahr spürbar steigen. Das zeigt eine Hochrechnung, die dem SPIEGEL vorliegt. Vergleichen Sie hier Ihre eigenen Ausgaben mit dem deutschen Durchschnitt.

Wer es zu Hause warm haben will, muss 2018 mit höheren Ausgaben rechnen. In erdgas- und fernwärmebeheizten Gebäuden dürften die Heizkosten im laufenden Jahr um gut zwei Prozent steigen; die rund sechs Millionen Haushalte mit Ölheizung müssen mit einem Plus von bis zu zehn Prozent rechnen. Das geht aus dem sogenannten Heizspiegel hervor, den der Deutsche Mieterbund und die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online erstellt haben und der dem SPIEGEL vorliegt.


Hauptgrund für den Preisschub sind wetterbedingte Veränderungen: Die Außentemperaturen in der Heizperiode 2018 werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 3,5 Prozent niedriger sein. Die Energiepreise, der zweite wichtige Kostenfaktor, haben sich im laufenden Jahr hingegen ganz unterschiedlich entwickelt. Bei Erdgas und Fernwärme sind die Preise 2018 um 1,0 bis 1,5 Prozent gesunken. Heizöl verzeichnet hingegen einen Anstieg um rund zehn Prozent.

Wie die Tabelle verdeutlicht, unterscheiden sich die Heizkosten der Deutschen teils sehr stark. Während manche nur 550 Euro pro Jahr ausgeben müssen, sind es bei anderen Haushalten leicht mehr als 1000 Euro. Ein wichtiger Grund dafür ist der Sanierungsstand der eigenen Wohnung oder des Hauses. "Er ist der meistunterschätzte Faktor für Heizkosten", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online.

Dementsprechend sind auch die CO2-Emissionen in besser sanierten Gebäuden deutlich geringer. "In der Vergleichswohnung beträgt der Unterschied zwischen einem energetisch besseren und einem energetisch schlechteren Haus fast drei Tonnen CO2 pro Jahr", sagt Loitz. "Das entspricht rund 18.000 Kilometern Fahrstrecke in einem Mittelklassewagen."