Aufwind in der österreichischen Industriekonjunktur hält an

Aufwind in der österreichischen Industriekonjunktur hält an

Aktuellen Hochrechnungen zufolge ist Österreichs Industrie 2017 um bis zu vier Prozent gewachsen: Ein außerordentlich hoher Wert, der sich auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt. Hier die Spitzenreiter beim Wachstum - und welche sonst starken Branchen heuer überraschend schwächer abschneiden.

Die heimische Industrie brummt und soll 2017 um zumindest 4 Prozent wachsen, was über dem langfristigen Durchschnitt liege, erwarten die Wirtschaftsexperten der Bank Austria.

Industrie stabilisiert Arbeitsmarkt

Das gute Geschäftsklima schlägt sich auch im Beschäftigungswachstum nieder. Bis November verzeichnete der Industriesektor einen Jobzuwachs von über 3 Prozent, das höchste jährliche Wachstum der letzten zwei Jahrzehnte.

Damit trage die Industrie wesentlich zur Stabilisierung des heimischen Arbeitsmarktes bei, so Bank-Austria-Ökonom Günter Wolf. Die Arbeitslosenquote in der Industrie soll im Jahresdurchschnitt auf 4,4 Prozent sinken, im Vergleich zu 8,5 Prozent in der Gesamtwirtschaft.

Maschinenbau

Das Geschäftsvertrauen in der Industrie war im November so hoch wie zuletzt vor der Krise im Jahr 2007. Vom starken Wachstum der europäischen Investitionskonjunktur, das voraussichtlich auch 2018 ungebremst bleibt, profitierten auf Branchenebene vor allem die Maschinenbauer, so die Ökonomen der Bank Austria.

Elektroindustrie, Stahlindustrie, Metallindustrie,

"Wachstumsspitzenreiter" war den Konjunkturexperten zufolge die Elektroindustrie. Von steigenden Exportaufträgen profitierten die baunahen Industriebereiche und einzelne Sparten der Stahl- und Metallwarenerzeugung, der Kunststoffverarbeitung und der Elektroindustrie.

Autozulieferer, Autohersteller

An Tempo fehlt es heuer vor allem der Kfz- Industrie. Die Unternehmen sind in ihren Produktionserwartungen zwar optimistisch geblieben, beurteilten aber ihre Auftragsentwicklung im November überwiegend skeptisch, heißt es im Branchenüberblick des Instituts.

Das schwächere Wachstum der europäischen Autoproduktion könne durch den hervorragenden Ausblick einzelner Unternehmen in Österreich nur zum Teil aufgewogen werden.

Bauindustrie

Die Bauproduktion werde im vierten Quartal noch etwas an Schwung dazugewinnen, erwarten die Ökonomen. Im Jahresdurchschnitt werde die Branche das Vorjahresergebnis übertreffen und ein reales Produktionsplus von rund 4 Prozent erzielen.

Paketlogistiker

Eine "ungewöhnlich starke Stimmungsverbesserung" machten die Experten bei den Paketdiensten aus, die vom dynamischen Onlinehandel profitieren. Die Paketdienste verbuchten im ersten Halbjahr 2017 ein Umsatzplus von über 5 Prozent nominell, das deutlich über dem Ergebnis der letzten fünf Jahre lag.

"Gleichzeitig hat sich aber der Preisdruck in der Sparte in den letzten Monaten massiv verstärkt, wie die Unternehmererwartungen im November zeigten. Voraussichtlich verlangsamt sich das Umsatzwachstum der Paketdienste noch 2017", sagte Wolf. (apa/red)