Solarenergie ist in Deutschland die billigste Stromquelle

Verfechter der Solarenergie in Deutschland haben lange viel Häme über sich ergehen lassen müssen. Die Technologie sei in der Bundesrepublik etwa so sinnvoll wie der Ananasanbau in Alaska, spottete noch vor knapp drei Jahren ausgerechnet Joe Kaeser, Chef des Technologie- und Energiekonzerns Siemens Börsen-Chart zeigen. Angesichts der eher geringen Sonneneinstrahlung in hiesigen Breiten lohne sich Photovoltaik einfach nicht, waren auch andere Topmanager lange überzeugt.


Inzwischen hat sich Kaesers süffisanter Witz allerdings als krasse Fehleinschätzung erwiesen. Die Solarenergie sei in Deutschland die günstigste aller Stromerzeugungsformen, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) jetzt erstmals ermittelt.

"Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen an günstigen Standorten sind bereits heute günstiger als fossile Kraftwerke, und dieser Trend wird sich bis 2035 deutlich verstärken", sagte ISE-Projektleiter Christoph Kost. Dasselbe gelte für Windparks an Land.

Technische Fortschritte bei der Photovoltaik hätten zu starken Kostensenkungen geführt, "so dass sie unter allen Kraftwerkstypen im Mittel die kostengünstigste Technologie in Deutschland ist", begründet das ISE die Energiewende-Sensation.

Die Entwicklung ist Wasser auf die Mühlen von Verfechtern eines weiteren, beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien. Auch wenn dieser für das Stromsystem technisch immer anspruchsvoller sein wird, dürfte er zunächst weit billiger zu haben sein als der bisherige Zubau.

Zeitalter absurd hoher Subventionen geht zu Ende

Neue Erneuerbare-Energien-Anlagen wurden lange mit teilweise absurd hohen Subventionen unterstützt. Jedes Jahr wenden Stromkunden heute etwa 25 Milliarden Euro dafür auf.

Teuer-Technik Nummer eins war lange die Solarenergie. Doch während Betreiber von Photovoltaikanlagen im Jahr 2005 noch bis zu 55 Cent je eingespeister Kilowattstunde Strom bekamen, erhalten Besitzer größerer Anlagen heute nur noch gut acht Cent. In Ausschreibungen haben sich zuletzt sogar Angebote durchgesetzt, in denen die Investoren nur noch 3,86 Cent pro Kilowattstunde forderten.