Finanzbeobachtung: Die Stärken der chinesischen Fertigungsindustrie aus Sicht der CES 2017 in Las Vegas

Finanzbeobachtung: Die Stärken der chinesischen Fertigungsindustrie aus Sicht der CES 2017 in Las Vegas

In letzter Zeit zog die Diskussion darüber, ob die Stärken von „Made in China” fortbestehen können, viel Aufmerksamkeit auf sich. Journalisten erfuhren auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, dass die Kosten- und Zulieferkettenvorteile von „Made in China” im Bereich für Unterhaltungselektronikprodukte nach wie vor offensichtlich sind.

OSSIC, ein aus Kalifornien stammendes Unternehmen, das Smart-Kopfhörer herstellt, entschied sich dafür, die bald auf den Markt kommenden, völlig neuen 3D-Kopfhörer des Unternehmens in China herzustellen. Das Produkt erhielt auf der CES 2017 den Preis für „Best of Innovation“ in der Kategorie für Kopfhörer. Ein Mitarbeiter von OSSIC erklärte den Journalisten, dass sich die Kosten in China einfacher steuern lassen und die Effektivität höher sei.

Nach Jahren der Entwicklung hat China bereits ein relativ vollständiges Industriesystem errichtet. Wirtschaftsexperten und die Geschäftswelt sind allgemein der Meinung, dass sich die weltweite Zulieferkette bereits immer mehr auf China konzentriere, und immer mehr Halbleiterchips und hochwertige Bauteile und Komponenten in China hergestellt werden.

Xu Junfeng, Gründer des Unternehmens Futurus, sagte den Journalisten, dass die Produkte ihrer holografischen Abbildungstechnik sehr hohe Anforderungen an die Zulieferkette stellen. Nach dem Entwerfen der Produkte sei es sehr schwer, auf weltweiter Ebene passende Zulieferer zu finden. Nach anstrengender Suche haben sie schließlich in China geeignete Fertigungsunternehmen gefunden.


Li Dongsheng, Vorstandsvorsitzender der TCL Group, sagte den Journalisten, dass Chinas allgemeine Wettbewerbsfähigkeit in der Elektronikindustrie verglichen mit anderen Ländern etwas stärker sei. Er bekundete, dass der Automatisierungsgrad des TCL unterstellten Herstellers Huaxing Power unter Produktionsunternehmen bereits relativ hoch sei, doch die drei zu Huaxing gehörenden Fabriken benötigen noch mehr als 10.000 Arbeitskräfte. Wenn in den Vereinigten Staaten produziert wird, werden die Personalkosten äußerst hoch sein.

Ren Hongliang, Geschäftsführer von LeTV Nordamerika, berichtete den Journalisten, dass LeTV im letzten Jahr in Silicon Valley seinen zweiten Hauptsitz errichtete, weil Silicon Valley in den drei Kernbereichen von Talenten, Technologie und Kommunikation unersetzliche Vorteile besitze. Gleichzeitig basiert LeTV auch stark auf dem chinesischen Markt, und investiert zahlreiche Ressourcen in den inländischen Forschungs- und Marketingbereich.

Gary Shapiro, Veranstalter von CES und Präsident der amerikanischen Consumer Technology Association, sagte den Journalisten, dass sich die Bedeutung Chinas in Bezug auf Technologie nicht nur in der Fertigung widerspiegelt, sondern auch in immer mehr innovativen Bereichen, die China fortwährend betritt, wie zum Beispiel unbemannte Luftfahrtzeuge, Smartphones, oder Dienste wie WeChat.

Olivier Blanchard, leitender Forscher am Peterson Institute for International Economics, weist darauf hin, dass die globale Zulieferkette jetzt hauptsächlich in China konzentriert sei. Wenn sich eine amerikanische Fabrik aus China zurückziehen würde, könnte dies zum Zusammenbruch der gesamten Zulieferkette führen. Eine solche Situation wäre katastrophal.